Wer gerne größere Tagestouren oder mehrtägige Radtouren in seinem Radfahrerleben machen möchte, muss beziehungsweise sollte sich auch ein Stück weit mit der Technik des Fahrrads vertraut machen, um hier auch Reparaturen selbst durchführen zu können.
Die Tiefe, mit der man sich für die Technik begeistern möchte, hängt von jedem selbst ab und auch ein Stück weit von der eigenen Begeisterungsfähigkeit für das Schrauben und auch die Begabung hierfür.
Trotzdem ist es für jeden (egal ob Frau oder Mann) möglich, Standardreparaturen wie das Flicken eines platten Rads oder der Austausch des Schlauchs, der Austausch eines
gerissenen Seilzugs oder das Nachstellen von verschlissenen Bremsbelägen, selbst durchzuführen.
Diese Tätigkeiten kann man erlernen und sollte dies möglichst dann machen, wenn ein entspannter und ruhiger Moment ist, zum Beispiel im Winter zur Saisonpause zuhause. Dann kann man sich in aller Ruhe mit der Technik vertraut machen, gleichzeitig sein Rad auf die technische Funktionalität überprüfen und ist dann nicht in einer Zwangssituation, wenn bei einer Radtour plötzlich in verlassener Gegend ein Reifen Luft verliert und keine Hilfe in Sicht ist.
Die dabei erlernte Fähigkeiten bringen zwei große Vorteile mit sich:
Der gefürchtete platte Reifen auf der Radreise:-)
Um Reparaturarbeiten am Rad durchführen zu können, kommt man nicht drum herum, sich eine minimale Anschaffung an dazu benötigtem Werkzeug anzuschaffen.
Dieses allgemeine "Basiswerkzeug" kann dann von Zeit zu Zeit und je nach Bedarf erweitert werden und auch später radspezifische Werkzeuge angeschafft werden.
Für die Radreise wiederum empfiehlt es sich ein kompaktes und damit möglichst leichtes Reparaturset, bestehend aus Werkzeug und Ersatzteilen, zusammenzustellen.
Qualität der Werkzeuge
Es lassen sich grob folgende drei Qualitätsgruppen unterteilen von der sehr robusten Ausführung für Handwerk und Industrie bis zur Konsumerware vom Wühltisch, dabei sind die Übergänge
schleichend:
Profiqualität-Baumarktqualität-Discounterqualität
Generell bin ich der Verfechter von qualitativ hochwertigen Werkzeugen und kaufe hier ganz nach dem Sprichwort "Wer billig kauft, kauft zweimal". Somit meide ich Billig-Werkzeug vom Discounter
denn die Freude währt nur kurz damit, im Extremfall nur beim Einkauf über den billigen Preis.
Gerade jedem Anfänger kann ich nur empfehlen, qualitativ hochwertiges und robustes Werkzeug anzuschaffen, denn damit lässt es sich einfach besser und sicherer Arbeiten.
Unter dem Stichwort sicherer möchte ich kurz den Einschub bringen, dass es sehr schmerzhaft sein kann, wenn sich ein Gabelschlüssel aus 2mm dickem und weichen Blech zum Beispiel beim Anziehen eines Tretlagers auf Grund der bleibenden Verformung durchrutsch und die Hand dann an einem scharfkantigen Fahrradteil (wie zum Beispiel die Pedale) anschlägt.
Damit die Ausgaben nicht ins Unermessliche gehen, reicht am Anfang auch die Anschaffung von weinigem aber dafür häufig benötigtem Basiswerkzeug, die teuren Spezialwerkzeuge (wie spezielle Abzieher, Tretlagerschlüssel oder Zentrierständer) können immer noch später nachgerüstet bzw. gekauft werden.
Auch kann man bei manchen Werkzeugen ein Kompromiss eingehen, es gibt zum Beispiel Kettennieter mit einem Anschaffungspreis von 5 Euro bis zur Luxusversion über 100 Euro, ich habe mir einen um ca. 15 Euro gekauft, mit diesem lässt sich solide arbeiten und er erfüllt die gewünschten Anforderungen vollkommen.