Tourbeschreibung
Im Februar 2016 habe ich mich nach der Schneeschmelze und den ersten frühlingshaften Tagen zu einer kleineren Rundwanderung vor der Haustüre entschlossen.
Ein schönes Ziel in der Region ist die Burgruine Hohendießen in Dießen bei Horb am Neckar sowie das benachbarte Engenbachtal, mit seinen landschaftlichen Reizen. Diese beide Punkte sowie viele weitere schöne Sehenswürdigkeiten habe ich zu einer Rundwanderung kombiniert.
Die Strecke startet (in meinem Fall) in Unteriflingen und führt von dort erst einmal in die Höhe nach Oberiflingen. Hier geht es durch den Ortskern in Richtung Unterdorf und dann ins Oberes Täle. Hier führt ein direkter und auch ausgeschilderter Weg (blaue Raute) auf sehr direktem Weg zur Burgruine Hohendießen. Dabei verläuft der Weg immer in der Höhe und ein schöner Blick über das Dießener Tal ist auf den letzten Metern vor Erreichen der Burg möglich. Hier geht es dann über kleine Pfade bergab auf das Burggelände. Nach einer kurzen Besichtigung und den Blick über die Ortschaft Dießen geht es dann weiter durch den Ortskern in Richtung Gemeindehalle, von hier aus führt ein schöner Wanderweg ins Engental.
Am Talbeginn befindet sich eine Forellenzucht, welche das klare Wasser des kleinen Bachs Engental verwendet. Entlang dieses Bachlaufs führt das Tal wieder langsam auf die Höhe, vorbei an Grundwasserentnahmestellen bis zum Haidenhof.
Vom Haidenhof führt eine direkte Verbindung zum Kaltenhof über die Kreisstraße K4760 (Richtung Dürrenmettstetten) wo dann wieder die Tour über Wanderwege fortgesetzt wird.
Am Waldrand geht es in Richtung Leinstetten / Unteriflingen und der Blick über das Glatttal ist zu dieser Jahreszeit (wenn die Laubbäume und Sträucher blattlos sind) oft freigegeben. Kurz vor Unteriflingen geht es dann an dem ehemaligen Steinbruch für Tuffstein vorbei, bevor dann die Rundtour im Ortskern wieder geschlossen wird.
Da die Wanderung auch viel im Wald sowie im kühlen Engental verläuft, ist diese Wanderung auch für einen heißen Sommertag gut geeignet und hat hier sicherlich eine ganz andere Wirkung wie als Winterwanderung.
Tourdaten | ||
Startpunkt: | Unteriflingen | |
Ziel: | Burgruine Hohendießen bei Horb | |
Streckenlänge: | 16km | |
Höhenmeter: | 340m | |
Tourtyp: | Rundwanderung |
Quelle Homepage von Dießen
Die Burgruine zu Dießen ist ab Mitte des 13. Jahrhunderts der einstige Sitz des Dießener Ortsadels. Später waren Adlige aus der Umgebung die Burgherren: So die Hülwer, (oder Steinhilber, sie stammten von Steinhilben in Hohenzollern) die Herren von Ow und die Herren von Ehingen, sie bauten die Burg aus. Dann die Herren von Wernau und die Schenken von Stauffenberg. Sie verkauften Dießen mit Dettlingen 1708 an das Kloster Muri. Mit der ganzen Herrschaft Glatt ging Dießen 1803 an den Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen über, was die Untertanen nicht ungern sahen, da mit der Säkularisation ein Teil der Frondienste aufgehoben wurden. 1812 wurde die als baufällig erklärte Burg Hohendießen von Seiten der fürstlichen Verwaltung um 600 Gulden angekauft und 1813 zum Abbruch verkauft. Die zur Burg, oder wie von den Dießenern gern Schloss genannt, gehörenden weiteren Gebäude kamen 1889 durch Kauf in den Besitz der Familie Ow, Wachendorf. Diese überliess die Ruine 1968/69 der Gemeinde Dießen. Von der Gemeinde, dem Landkreis Hechingen und der Staatlichen Denkmalpflege wurde die Burgruine dann in den 1970er Jahren baulich gesichert und zugleich für die Aufführungen des Dießener Volkstheaters eingerichtet.
Von der ersten Anlage, die bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht und im 14. Jahrhundert oft erwähnt wird, lassen sich heute keine Reste mehr nachweisen. Vom Hauptbau, dem ehemaligen Pallas, stehen noch Teile der östlichen und der westlichenGiebelmauer sowie die Grundmauer der südlichen Längsseite. Das Bruchsteinmauerwerk aus Muschelkalk mit einigen rechteckigen profilierten Fenstergewänden, zeigt die Ansätze ehemaliger Fensterkreuze und einige Gewände rundbogiger Öffnungen.
Im Westgiebel ist über einer Flachbogenöffnung ein stark verwitterter Wappenstein eingemauert. Er zeigt das Ehingen`sche Wappen vom Hl. Christophorus gehalten. Darüber in vertiefter Fraktur: Junker Hans von Ehingen 1555 und ein Steinmetzzeichen. Der Torbau, über dem einst ein Turm von 6,00 mal 6,30 m gestanden hat, hat 2 spitzbogige Torbögen. An der Eingangstür eines späteren Anbaues wurde ein Sturz mit der Jahreszahl 1564 verwendet. An dem noch heute noch bewohnten Wirtschaftsgebäude steht über einem grossen Rundbogen die Jahreszahl 1768.
offizielle Homepage von Dießen: Dießen bei Horb
Ein mal im Jahr veranstaltet der Burgförderverein der Burg Hohendießen eine Burgweihnacht. Dieses Ereignis ist ein Geheimtipp für alle, welche einen kleinen, urigen und stimmungsvollen Weihnachtsmarkt suchen.
Diese kleine Veranstaltung bot im Jahr 2016 folgendes Rahmenprogramm:
Der kleine Weihnachtsbasar in der Ruine hatte folgendes Angebot:
Und als Speisen gibt Schupfnudeln, Heiße Wurst, Crêpes und Waffeln sowie Glühwein, Kinderpunsch und kalte Getränke.
Für die Zukunft ist zu hoffen, dass ab 2018 hinaus jemand nach dem Förderverein der Burgruine Hohendießen e.V. die Veranstaltung fortführen wird!
Das untenstehende Video zeigt ein paar Eindrücke der Burgweihnacht 2016:
Im Januar 2016 habe ich diese Rundwanderung zur Burg Hohendießen als schneereiche Winterwanderung durchgefüht. Dabe ist dieses Video entstanden:
Die letzten Schneereste in den Höhenlagen des Nordschwarzwalds, der Sichtpunkt befindet sich zwischen Unteriflingen und Oberiflingen
Ein alter Grenzstein zwischen Oberiflingen und Unteriflingen
Blick über das Unterdorf hinüber zum Oberen Täle sowie dem Wasserturm Oberiflingen
Am Waldrand des Oberen Täles stehen viele Tannen und Fichten, an deren Zweigen sich Misteln befinden.
Die brachliegende Winterlandschaft auf dem Höhenplateau zwischen Oberiflingen und Dießen
Diese blaue Wanderroute weist den Wanderweg zur Ruine Hohendießen aus.
Ein alter Grenzstein mit dem Wappen des Landkreis Freudenstadts von 1836 am Waldrand zwischen Oberiflingen und Dießen
Am Wegrand blüht im Winter die Nieswurz
Die Natur erobert sich ihr Terrain zurück! Dieses alte Wanderzeichen stammt noch bestimmt aus den 80-er Jahren und ist schon großteils im Stamm eingewachsen.
Der Eingang zur Burgruine Hohendießen.
Der Innenhof der kleinen Burganlage.
Blick über die Ortschaft Dießen von der Burg Hohendießen aus.
Für diese Winterwanderung war ich an diesem Tag schon fast ein wenig zu warm angezogen, das habe ich dann im Dießener Tal gemerkt, als der Höhenwind fehlte.
Ein Tag vor dem Rosenmontagsumzug 2016 in Dießen waren die Straßen im Ortskern kunterbunt dekoriert.
Nach der Streckenverlauf an der Gemeindehalle von Dießen vorbeiführte, ging es am Ortsausgang dann auf dem "Wilfried Meintel Weg" weiter:-)
Und dieser hatte so manches an schönem Unterhaltungswert zu bieten, wie dieses kleine Wasserrad.
Die Forellenzucht am Eingang des Engentals bei Dießen.
Hier werden die lebhaften Schwarzwald-Forellen gezüchtet, eine leckere und regionale Spezialität.
Ein Holzsteg führt über den Bachlauf im Engental, jetzt im Winter ist dieser mit viel Wasser gefüllt! Im Sommer gleicht dieser einem kleinen Bächlein.
Eine alte und verfallene Pumpstation im Engental.
Ein kleines Stück daneben befindet sich eine neue Pumpstation der Engerstalquelle.
An dieser Stelle baut der Wasserlauf des kalkhaltigen Wassers Tuffstein auf.
Blick über das Glatttal in Richtung Bebenhausen vom Höhenplateau beim Kaltenhof.
Bei diesem stattlichen und kunstvoll bemalten Jägersitz könnte es sich auch schon fast um einen Aussichtsturm handeln!
Die kunstvolle Bemalung des "Klaus Bronner Sitzes"
Dieser Bachlauf in der Nähe von Unteriflingen mündet nicht im Dießener Tal sondern im Glatttal. Er führt ebenfalls sehr kalkhaltiges Wasser mit sich und bildet im weiteren Verlauf schöne Tuffsteinformen aus!
Der ehemalige Steinbruch für Tuffstein zwischen Unteriflingen und Leinstetten.
Eine schöne Waldhütte mit Ausblick auf den Schwarzwald kurz vor Unteriflingen.
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Martin Raible (Montag, 02 Oktober 2017 13:34)
Sehr schöne Wanderung mit vielen schönen Bildern und Videos unserer Heimat.
Da bin ich auch gerne unterwegs.
Ganz toll gemacht.
Gruß aus Nordstetten