Am achten Tag meiner Radtour setzte ich meine Fahrt auf dem Tauernradweg entlang der Salzach fort. Nach dem gestrigen Tag auf der Großglockner Hochalpenstraße fühlten sich die Beine am nächsten Tag noch leicht ausgelaugt an, aber das Frühstück in der Pension Resch mit hausgemachter Marmelade und der strahlend blaue Himmel sowie Sonnenschein am frühen Morgen motivierten den Körper und den Geist zur Weiterfahrt auf dem Rad.
Nun ging es erst einmal wieder ein Stück aus dem Tal über die Großglocknerstraße hinaus nach Bruck. Unterwegs kamen mir an diesem Morgen gefühlte hunderte Rennradfahrer entgegen, welche sich an diesem sonnigen Samstagmorgen für das Radrennen "Glocknerkönig" am folgenden Tag vorbereiteten. Dann durchquerte ich die Innenstadt von Bruck an der Glocknerstraße, wo die Aufbauten für das Radrennen statt fanden, es gab jede Menke Stände für Merchandising, Radfahrkleidung sowie Einladungen der örtlichen Gastronomie zu sogenannten "Nudelparties". Der pure Kommerz eben, welche solche Großveranstaltungen leider mit sich bringen und für mich der Grund schnell diese Arena zu verlassen und die Natur auf dem Tauernradweg zu genießen.
Auch hier waren an diesen Tag jede Menge Rennradfahrer unterwegs, teilweise ganze Teams mit einer Gruppengröße von 8 - 12 Fahrern.
In Mittersill habe ich dann am frühen Mittag spontan beschlossen, Mittagspause einzulegen. In einem gutbürgerlichen Restaurant, der "Meilinger Taverne", welche regionale Produkte frisch verarbeitet, habe ich dann meine besten Pinzgauer Kasnocken gegessen. Der würzige Bergkäse, welcher mehr als üppig enthalten war, blubberte noch ganz heiß in der gusseisernen Pfanne, dazu gab es einen frischen und knackigen gemischten Salat mit Balsamico-Dressing und Joghurt-Kräuter-Dressing.
Nach diesem leckeren Festmahl setzte ich meine Tour gestärkt bei sonnigem Wetter auf dem Tauernradweg fort. Vorbei ging es am Großvenediger nach Neukirch am Großvenediger, wo sich auch der Nationalpark Hohe Tauern befindet.
Von hier aus ging es dann über Kieswege und Waldwege die letzten Kilometer bis nach Krimml, wo sich der Startpunkt des Tauernradwegs befindet. Ich kam dort um ca. 15:00 Uhr an und beschloss den Gerlospass am nächsten Morgen in Angriff zu nehmen und mir in aller Ruhe eine Pension zu suchen.
Hier hatte ich viel Glück, in der sehr familiären Pension Marianne in der Ortsmitte fand ich sofort ein Zimmer und wurde als Radfahrer sehr herzlich empfangen. Nachdem ich mich geduscht hatte, machte ich mich zu Fuß auf den Weg zu den Krimmler Wasserfälle, ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel. Mit der Gästekarte hatte ich freien Zutritt auf den Wasserfallweg und schon am untersten Wasserfall (auch der beeindruckendste) war ich durch den aufgewirbelten Wassernebel total durchnässt. Trotzdem wanderte ich die 400 Höhenmeter aufwärts entlang des Wasserfalls zu den beiden anderen Stufen. Kurz vor Ziel fing es dann an zu regnen und meine wieder leicht getrockneten Kleidungsstücke wurden diesmal vollends durchnässt.
In der Pension angelangt, trocknete ich mich soweit es ging und dann machte ich mich auf zu einem leckeren Abendessen.
Den Abend ließ ich dann mit einer anderen Gruppe Pensionsgäste zusammen in der gemütlichen Stube gemeinsam ausklingen.
Bei einem netten Spieleabend und viel Unterhaltung lernte ich auch die sehr leckere Spezialität der Seniorchefin der Pension, den hausgemachten Zirbenlikör kennen.
Nach diesem sehr unterhaltsamen und familiären Abend fiel ich dann müde in mein Bett um am nächsten Morgen gut erholt die Rückfahrt über den Gerlospass nach Deutschland machen zu können.
Tourdaten | ||
Startpunkt: | Fusch an der Großglocknerstraße | |
Ziel: | Krimml | |
Streckenlänge: | 75km | |
Höhenmeter: | 865m |
GPS-Track der Radreise vom Schwarzwald auf die Großglockner-Hochalpenstraße - Tag 08:
Name: | Pension Marianne |
Adresse: |
Oberkrimml 59, A-5743 Krimml |
Telefon: | +43 (0)6564/7259 |
Zimmerpreis pro Nacht (Einzelzimmer mit Frühstück): |
ca. 31 E |
Homepage: |
http://www.pension-marianne.at/ |
Unterstellmöglichkeit Fahrrad: |
in Garage |
Preis / Leistung: |
sehr gut |
Beschreibung laut Gastgeber:
Die "Pension Marianne" ist eine gemütliche Familienpension und wird als Familienbetrieb geführt. Der persönliche Kontakt mit unseren Gästen ist uns besonders wichtig. Sie sollen sich bei uns wohl fühlen, sich entspannen und Ihren Urlaub unbeschwert genießen können. Dafür stehen unseren Gästen komfortabel eingerichtete Zimmer mit DU/WC/TV zur Verfügung. Internetzugang !
Zum Essen und für gesellige Unterhaltung trifft man sich im behaglichen Aufenthaltsraum.
Und um gestärkt in jeden Urlaubstag zu gehen, servieren wir Ihnen ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Haben Sie sich für Halbpension entschieden, besprechen wir gerne mit Ihnen die Menüabfolge.
Besonderheiten:
Die familiäre Atmosphäre wird in dieser Pension sehr groß geschrieben, so finden Abends zum Beispiel gemütliche Spieleabende in der Gaststube statt. Hier gibt es auch Getränke und als besondere Spezialität den hausgemachten Zirbenlikör.
Auf Wunsch wird Abends auch ein frisch gekochtes Essen (Hausmannskost) serviert. Die Zimmer sind sehr geräumig und das Badezimmer ist mit Fenster versehen sowie komplett renoviert.
Freundlicher Empfang auch besonders für Radfahrer, welche nur für eine Nacht bleiben.
Tipp: Besonders empfehlenswert!
Name | Meilinger Taverne |
Adresse |
am Stadtplatz 10,
A-5730 Mittersill |
Homepage | http://www.meilinger-taverne.at/ |
Telefonnummer |
+43 6562 42 26 |
Küche |
gutbürgerliche & regionale Gerichte |
Qualität Essen | sehr gut |
Preis - Leistung | gut-sehr gut |
persönlich getestet | 1x |
Beschreibung
Die Meilinger Taverne in Mittersill hat sich als wahrer Glücksgriff bei der Suche nach einem guten Speiselokal auf der Radtour erwiesen!
In diesem gutbürgerlichen Lokal werden ausschließlich regionale Zutaten verarbeitet und alle Gerichte werden frisch zubereitet. Die Gerichte sind überwiegend regionale Spezialitäten und auch die vegetarische und leichte Küche wird hier groß geschrieben. Gerichte wie Kastaniencremesuppe, Spinatpalatschinken, Überbackene Polentadukaten mit Tomatenragout oder gebackener Almkäse auf Erdäpfel-Linsensalat sind nur ein kleiner Auszug aus der kreativen Speisekarte.
Was möchte man denn da als Radfahrer mehr?
Die Preise sind angemessen und auch der Service ist hier ebenfalls sehr freundlich.
Fazit:
Absoluter Geheimtipp, dieses Restaurant sollte nach Möglichkeit bei der Befahrung des Tauernradwegs mit eingeplant werden oder auch so bei einem Besuch der Stadt Mittersill aufgesucht werden!
Name | Gasthof zur Post |
Adresse |
Fam. Steger,
A-5743 Krimml |
Homepage | http://krimml-wasserfalldorf.at/unterkuenfte/bergfexhotel-post/ |
Telefonnummer |
+43 6564 7358 |
Küche |
gutbürgerliche Gerichte |
Qualität Essen | gut |
Preis - Leistung | mittelmäßig-gut |
persönlich getestet | 1x |
Beschreibung
Im Hotel / Gasthof zur Post in Krimml werden gutbürgerliche Küche sowie regionale Gerichte serviert. Die Gerichte sind frisch zubereitet und die Portionen ausreichend. Allerdings sind die Preise hierfür im oberen Preissegment, ein einfacher Grillteller kostet ca. 16 Euro und das große Bier 0,5 kostet hier >4 Euro. Die Bedienungen hier sind ebenfalls osteuropäischer Herkunft und sprechen leider kaum die Landessprache. Dies passt leider nicht so ganz in der hier sonst so gepflegte traditionell und gutbürgerliche Atmosphäre eines östereichischen Landlokals welches besondes die regionale Verbundenheit zeigen möchte.
Der Service ist aber freundlich und aufmerksam und auch das Restaurant besitzt einen gemütlichen Gastraum.
Nicht für den sparsamen Radfahrer geeignet aber sonst wird man hier satt und die Gerichte schmecken.
(Quelle Wikipedia)
Die Krimmler Wasserfälle sind mit einer gesamten Fallhöhe von 385 m die höchsten Wasserfälle Österreichs. Sie liegen am Rand des Ortes Krimml (Salzburg), im Nationalpark Hohe Tauern nahe der Grenze zu Italien. Gebildet werden sie durch die Krimmler Ache, die am Ende des hoch gelegenen Krimmler Achentals in drei Fallstufen hinunterstürzt. Der Fluss fließt dann in die Salzach, die den Pinzgau entlang weiter Richtung Salzburg und zur Mündung in den Inn fließt.
Entstehung
Die außergewöhnliche Fallhöhe (der obere, mittlere und untere Achenfall haben eine Höhe von 145 m, 100 m und 140 m) ergibt sich aus der geologischen Entstehung dieser Gebirgsregion: Bei der Aufwölbung der zentralen Alpenteile vor etwa 30 Millionen Jahren, hervorgerufen durch die Kollision der afrikanischen mit der eurasischen Platte, blieb das obere Salzachtal zurück. Dieser Höhenunterschied wurde während der Eiszeit durch einen mächtigen Eisstrom, der die Haupttäler tief ausschürfte, noch verstärkt. Dass die Wasserfallstufen in dieser Höhe erhalten geblieben sind, erklärt sich daraus, dass hier eine Zone besonders harten Gesteins (Granit) zu Tage tritt (Tauernfenster), an deren Rand sich die Wasserfälle befinden.
Wassermenge
Die Krimmler Ache ist ein typischer Gletscherbach, 12 % seines Einzugsgebiet von 110,7 km² sind vergletschert, daraus ergibt sich eine stark wechselnder Wasserführung während des Tages- und Jahresverlaufs. So fließen in den Monaten Juni und Juli etwa 5.6 m³/s, wohingegen es im Februar nur etwa 0.14 m³/s sind. Der bisher größte Abfluss wurde während des Hochwassers am 25. August 1987 mit teilweise bis zu 166.7 m³/s erreicht, was zu gewaltigen Zerstörungen führte. Das Tagesmaximum des Abflusses tritt zwischen 21 und 24 Uhr auf, weil das Schmelzwasser für das Zurücklegen der 18 km vom Gletschertor bis zu den Fällen 9 – 12 Stunden braucht.
Wandermöglichkeiten
Nach dem Aufstieg zum oberen Rand der Fälle entlang des Wasserfallweges (ca. eine Stunde) gibt es entlang des Krimmler Achentales verschiedene Möglichkeiten weiterzuwandern: Nach zwei Stunden erreicht man das Krimmler Tauernhaus (1.631 m). Von dort kann man entweder dem Achental bis zur Warnsdorfer Hütte (2.336 m, drei Stunden, Sektion Warnsdorf/Krimml) weiterfolgen oder ins Rainbachtal abbiegen und nach drei Stunden die Richterhütte (2.374 m, Sektion Bergfreunde/Rheydt) erreichen.
Heilvorkommen
Die Wassermoleküle der Krimmler Wasserfälle werden „durch den heftigen Aufprall am Fels ionisch (negativ) aufgeladen und in winzige Fragmente zerschmettert, die 200 Mal kleiner als in einem Asthmaspray sind. Dadurch gelangen sie beim Einatmen besonders tief in die Atemwege (…)“ und der Aufenthalt am Wasserfall bringt „(…) positive und nachhaltige Effekte bei Allergien und Asthma“. Deswegen wurden die Wasserfälle im Jahr 2015 von der Landesregierung als „natürliches ortgebundenes Heilvorkommen“ nach dem Salzburg Heilvorkommen- und Kurortegesetz anerkannt.
Tipp
Wer als Radfahrer in Krimml übernachtet, bekommt mit der Gästekarte freien Eintritt zu den Krimmler Wasserfällen, daher diese mitnehmen!
Die mittlere Kaskade des Krimmler Wasserfalls
Am frühen Morgen geht es ein letztes mal auf der Großglockner Hochalpenstraße entlang, dieses mal talabwärts nach Bruck an der Großglocknerstraße
Am folgenden Sonntag findet hier das Radrennen "Der Glocknerkönig" statt und die Innenstadt von Bruck ist deshalb für Autofahrer gesperrt.
Auf dem Tauernradweg entdecke ich dann am Wegrand diese schöne Orchideeen
Blick auf die schneebedeckten Gipfeln der Hohen Tauern. Die Fahrt führt am Großvenediger vorbei, aber die Gipfel hängen alle in den Wolken und sind somit für mich nicht identifizierbar.
In Mittersill esse ich dann die besten Pinzgauer Kasnocken auf dieser Radtour (habe drei Varianten auf der Radreise getestet)
Dann stehe ich am Eingang zum Nationalpark Hohe Tauern "Obersulzbachtal" bei Krimml.
Hier kirz vor Krimml endet dann auch die Bahnlienie, welche durch das Tal der Salzach und der Krimmeler Ache verläuft.
Die letzten (oder die ersten) Meter des Tauernradwegs verlaufen dann auf einem Kiesweg durch bewaldetes Gebiet hinauf nach Krimml.
Dann stehe ich am Startpunkt des Tauernradwegs, welchen ich bis Salzburg befahren habe. Als Option kann dieser auch bis nach Passau gefahren werden, wo der Inn dann in die Donau mündet.
Abends schaue ich mir dann noch die berühmten Krimmler Wasserfälle an und hole mir nach meiner ersten Dusche in der Pension hier noch einmal eine zweite Ladung erfrischendes Nass ab.