Am nächsten Morgen regnete es in strömen und der Himmel war komplett dunkelgrau. Somit war für mich an diesem Tag nach drei Tagen Regen der Tiefpunkt meiner Radreise erreicht. Ich beschloss erst einmal in aller Ruhe zu frühstücken und spielte schon mit dem Gedanken, von Freilassing wieder mit dem Zug in die Heimat zu fahren, wo an diesem Tag herrlicher Sonnenschein herrschte.
Die Bedienung am Frühstück bestärkte mich noch einmal darin die Tour abzubrechen und gab mir sogar eine Papiertüte für ein Vesper für die Zugfahrt mit. Als ich dann den Zimmerschlüssel abgab, fragte ich den Portier noch einmal nach dem Wetter und dies sollte für mich noch einmal ein Zeichen sein, die Tour doch nicht abzubrechen. Die Prognosen für die nächsten Tage war nämlich zumindest schon einmal trocken und die Schlechtwetterfront sollte sich in Richtung Norden meiner Heimat zubewegen.
Somit stand ich dann vor der Rezeption im Trockenen, legte hier noch einmal die volle Regenmontur an und dann ging es hinaus in den Sturzregen mit dem Rad in Richtung Salzburg.
Meine Tourenplanung hatte ich allerdings den widrigen Umständen und den Erlebnissen der letzten Tage angepasst. Ziel und Höhepunkt der Tour war die Großglockner Hochalpenstraße und dies möglichst außerhalb der Zeit des Radrennens, wo ca. 3000 Teilnehmer erwartet wurden. Zusätzlich wollte ich auch die drei trocken vorhergesagten Tage dazu benutzen um in der großen Höhe nicht im regen fahren zu müssen (war eine richtige Entscheidung, denn nach meiner Großglocknertour fand das Radrennen im Regen statt).
Die Kamera hatte ich über Nacht auf die Heizung gelegt und sie gab auch wieder kurze Lebenszeichen von sich, somit konnte ich auch wieder Bilder machen. Die Durchquerung durch Salzburg war schnell und Problemlos, da es sich bei Salzburg eben doch nur um eine relativ kleine Stadt im Gegensatz zu München handelt. Sobald ich irgendwo unterstehen konnte, machte ich vor dem strömenden Regen geschützt ab und dann ein Bild der grauen Umgebung.
Allerdings war dies meiner Kamera schon wieder zu viel und bald verweigerte sie ihre Dienste. So kaufte ich in Hallein kurzerhand eine neue Kamera, welche laut Herstellerangaben bis auf 8 m wasserdicht ist, genau das richtige für diesen Urlaub.
Nachdem ich die Klamm der Salzach durchquert hatte, stand ich auch vor einer Wetterscheide und langsam zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen. Trotzdem blieb ich in meiner Regenkleidung, da ab und dann sich wieder ein kurzer Schauer ergoss und auch die Temperaturen sehr kalt waren (ca. 12- 13°C). Meine neue Tourenplanung war nun den Tauernradweg bis nach Bruck an der Großglockner Hochalpenstraße zu fahren und die beiden Tagesetappen davor sollten nicht zu anstrengend sein, damit ich für die Passstraße genügend Energie haben würde.
In St. Johann im Pongau fand ich dann auf der Höhe auf dem Mitterbichlhof ein ruhiges und geräumiges Zimmer für die Nacht. Einziger Nachteil daran war, dass ich zum Essen noch mal ca. 3km ins Tal laufen musste, diese genoss ich aber bei trockenem Wetter.
Tourdaten | ||
Startpunkt: | Freilassing | |
Ziel: | Sankt Johann im Pongau | |
Streckenlänge: | 79km | |
Höhenmeter: | 1183m |
GPS-Track der Radreise vom Schwarzwald auf die Großglockner-Hochalpenstraße - Tag 05:
Name: | Mitterbichlhof |
Adresse: |
Talblickstraße 11 5600 Sankt Johann im Pongau |
Telefon: | +43 (0)6412 4711 |
Zimmerpreis pro Nacht (Einzelzimmer mit Frühstück): |
ca. 50 E |
Homepage: |
http://www.mitterbichlhof.at/ |
Unterstellmöglichkeit Fahrrad: |
im Freien |
Preis / Leistung: |
gut |
Beschreibung:
Der Mitterbichlhof ist eine Pension, welche ein gutes Stück oberhalb von Sankt Johann liegt. Hier abseits von der Ortschaft im Tal kann man die Natur, das Landleben und die Ruhe genießen, die Unterkunft bietet auch Urlaub auf dem Bauernhof an.
Die Zimmer sind relativ geräumig und modern eingerichtet, lediglich mein Zimmer (die Schnapsstube) war etwas dunkel, da nur ein kleines Fenster vorhanden war. Das Badezimmer sowie das WC haben kein Fenster. Mein Fahrrad musste ich im Freien neben dem Stallgebäude abstellen, da der Hof aber so abgelegen in der Höhe liegt, hatte ich hier keinerlei Bedenken.
Besonderheiten:
Besonders ist das königliche Frühstück zu erwähnen. Der halbe Tisch war an dem Morgen nur für mich eingedeckt. Selbstgemachter Obstsalat, frischer Joghurt und auch sechs unterschiedliche Brötchen, was möchte das Radfahrerherz mehr? Auf Wunsch gibt's auch ein Frühstücksei dazu.
Sehr nette und hilfsbereite Gastgeber, damit hat sich der Mitterbichlhof auch auf diversen Onlineportalen wie booking.com eine sehr gute Bewertung verdient bekommen.
Name | Landgasthof Torrenerhof |
Adresse |
Wasserfallstraße 24,
A-5440 Golling |
Homepage | http://www.torrenerhof.com/ |
Telefonnummer |
+43 6244 5522 |
Küche | gutbürgerliche Gerichte |
Qualität Essen | mittelmäßig-gut |
Preis - Leistung | mittelmäßig |
persönlich getestet | 1x |
Beschreibung
Im Torrenerhof in Golling werden sehr große Portionen serviert, dafür ist die Qualität der Gerichte nicht sehr überzeugend. Der Beilagensalat war eiskalt (Kondenswasser an Tomaten) und ertrank in einem Joghurtdressing. Die Pinzgauer Kasnocken waren sehr salzig, der Käse war dafür wenig schmackhaft und das Gericht wurde mit getrocknetem Schnittlauch serviert.
Der gesamte Landgasthof bietet für sehr goße Besucherzahlen Platz, jedoch an diesem Tag waren mit mir nur vier Gäste in den gesamten Räumlichkeiten anwesend und eine relativ unfreundliche osteuropäische Bedienung musste den Laden am laufen halten.
Die Preise für die Gerichte sind kein Schnäppchen, so kostete mein Gericht ca. 10 Euro und ein großes alkoholfreies Getränk 0,5l kostet ca. 5 Euro (sehr teuer!).
Da im engeren Umkreis dieses Restaurants noch weitere Einkehrmöglichkeiten vorhanden sind, empfiehlt sich für den nicht allzu hungrigen Radfahrer die Weiterfahrt!
Name | Venediger Wirt |
Adresse |
Venedigerstraße 7,
A-5600 St. Johann |
Homepage | |
Telefonnummer |
+43 6412 4303 |
Küche |
italienische Gerichte, gutbürgerliche Gerichte |
Qualität Essen | gut |
Preis - Leistung | mittelmäßig-gut |
persönlich getestet | 1x |
Beschreibung
Der Venediger Wirt in St. Johann im Pongau ist ein relativ einfaches Restaurant, welches italienische Gerichte (Pasta und Pizza) sowie gutbürgerliche Gerichte serviert. Das Lokal ist ein Raucherlokal, das bedeutet dass hier auch relativ viele rauchende Kunden an der Bar sitzen um ein Bier (oder mehrere) trinken zu können.
Somit handelt es sicherlich hier um kein klassisches Speiselokal sondern man könnte die Lokalität eher als ein Bistro oder eine Bar bezeichen, in der einfache Gerichte serviert werden.
Die Preise für die Speisen sind angemessen (Pizza ca. 8 Euro) jedoch die Getränke kosten ca 4 Euro (großes Bier).
Wer auf die schnelle satt werden möchte, keine Angst vor stehendem Zigarettenrauch hat und sich nicht mehr in die höher gelegene Altstadt von St. Johann im Pongau begeben möchte, kann hier im Tal von St. Johann satt werden. Mehr aber auch nicht!
Start der Tagesetappe vor dem Ödhof in Freilassing bei strömenden Regen. Mal wieder kann ich die Regenkleidung schon von Anfang an anziehen und diese wird mich heute auch den ganzen Tag begleiten.
Leider muss ich auch Salzburg bei grauem und schlechten Wetter durchqueren. Gerne hätte ich mir mehr Zeit für die Stadt genommen, aber an diesem Tag hieß es einfach nur weiterkommen!
Im Hintergrund die Festung Hohensalzburg.
Das Hotel Sacher in Salzburg an der Salzach
Als ich dann die historische Altstadt von Hallein durchquere, hält das Regenwetter immer noch an. Hier nutze ich den Moment und kaufe mir eine wasserdichte Kamera, welche mich noch durch den verregneten Radurlaub begleiten wird.
Langsam lässt der Regen ein wenig nach und die Bergkulisse tritt wieder ein wenig in Vorschein.
Die enge Klamm der Salzach
Hier müssen sich die Radfahrer und die Autofahrer die einzige und relativ schmale Straße teilen.
Dann lässt der Regen plötzlich nach und ich kann an diesem Tag zum ersten mal die Alpenlandschaft der Hohentauern genießen
Meine Unterkunft, der Mitterbichlhof liegt weit auf der Höhe von Sankt Johann, dies ist der Blick über die Ortschaft unten im Tal.
Am Abend mache ich vom Zimmerfenster noch einmal ein stimmungsvolles Bild vom Stallgebäude des Mitterbichlhofs, im Hintergrund bei relativ klarer und regenfreier Sicht die Alpen.