Am nächsten Tag führte meine Radtour vom Bodensee in das Unterallgäu. Leider wurde ich am nächsten Morgen mit einer unschönen Begegnung überrascht, als ich meine Packtasche anhob, wuselte eine Schabe darunter hervor. Somit hieß es für mich erst einmal mein ganzes Gepäck zu entleeren, alles sorgfältig auszuschütteln und dann wieder dicht zu verpacken, um keinen unerwünschten Passagier auf der Radreise mitzuführen.
Nach diesem Erlebnis habe ich mich dann erst einmal mit einem Frühstück in Bioqualität gestärkt, dann ging es weiter dem Bodensee entlang auf dem Bodenseeradweg.
Auf diesem bin ich von Überlingen bis nach Friedrichshafen gefahren und an diesem Morgen war es bewökt und feucht, denn über die Nacht hatte es ausgiebig geregnet.
Nach meinem leichten Sonnenbrand vom Vortag waren mir die 20° und der bewölkte graue Himmel aber gerade willkommen.
Von Friedrichshafen führt dann ein Radfernweg nach München, der zuerst einmal nach Tettnang verläuft, wo rings um der berühmte Tettnanger Aromahopfen angebaut wird.
Von Tettnang aus befuhr ich dann oftmals den Oberschwaben-Allgäu-Radweg, welcher aber überwiegend auf Landstraßen verläuft.
Das Wetter trübte langsam ein und ab und dann verspürte ich auch einen Regentropfen als ich oft auf einsamen Landstraßen entlangradelte. Nach fast 70km am frühen Morgen verspürte ich dann allmählich Appetit und durch einen einheimischen Rennradfahrer wurde ich dann auf den naheliegenden Landgasthof "Klosterhof" aufmerksam gemacht. Dort genoss ich frisch zubereitete gutbürgerliche Kost und gestärkt ging es dann Richtung Memmingen weiter nach Bayern, wo ich dann auch auf dem Weg die Iller überquerte. Auf dem Weg dorthin zog sich der Himmel immer bedrohlicher dunkel zu und ein starker Wind kam auf. Und kurz vor Dickenreishausen fing es dann an zu prasseln und ich suchte nur noch irgendwo Unterstand. An der Straße stand glücklicherweise ein Schopf, wo ein älteres Ehepärchen gerade ihr Wohnmobil unterstellten und ich durfte hier auch mich dazustellen. Das Gewitter fing dann erbarmungslos an zu wüten und der Vorhof um den Schopf war bald überflutet und auch die Feuerwehr war mehrmals auf der Straße unterwegs. Nach ca. 1 1/2 Stunden verhalte das letzte Donnern und nur noch leichter Regen kam vom Himmel, da beschloss ich dann an diesem Tag nur noch ca. 10 km bis Memmingen zu radeln und dort Unterkunft zu suchen. Total durchnässt erreichte ich dann das Gasthaus Schwanen, wo ich dann ein Zimmer bezog. Leider machte ich an diesem Abend dann zum zweiten mal Bekanntschaft mit Ungeziefer, im Bad meines Zimmers krabbelten ganz gemächlich Kugelkäfer umher. Allerdings beschloss ich, da es draußen wieder in Strömen regnete, die Nacht hier zu verbringen aber zukünftig wieder bevorzugt Privatzimmer ohne Gastronomiebetrieb für die Unterkunft auszuwählen.
Tourdaten | ||
Startpunkt: | Überlingen am Bodensee | |
Ziel: | Memmingen | |
Streckenlänge: | 116km | |
Höhenmeter: | 1360m |
GPS-Track der Radreise vom Schwarzwald auf die Großglockner-Hochalpenstraße - Tag 02:
Name: | Gasthof zum Schwanen |
Adresse: |
Kalchstraße 27 87700 Memmingen |
Telefon: | 08331 - 5231 |
Zimmerpreis pro Nacht (Einzelzimmer mit Frühstück): |
ca. 58 E |
Homepage: |
http://www.zumschwanen-mm.de/ |
Unterstellmöglichkeit Fahrrad |
in Abstellraum |
Preis / Leistung |
mittelmäßig |
Beschreibung:
Im Gasthof Schwanen in Memmingen ist das Zimmer schlicht mit einfachen und primitiven Designermöbeln eingerichtet. So hat das Bett Ähnlichkeit mit einem Ledersofa (weißes Kunstleder mit Chrom) Das Bad (Nasszelle) ist separat hat aber keine Fenster lediglich eine Lüftung, standardmäßig ist für Handwaschlotion und Duschgel vorgesorgt.
Besonderheiten:
Im Restaurant wird italienische Küche, Balkanküche sowie schwäbische- und bayrische Gerichte serviert, in meinen Augen drei Richtungen zu viel. Die Pizza war in Ordnung und auch die kroatischen Grillplatten am Nachbartisch sahen optisch gut aus und die Portionen waren reichlich.
Das Frühstücksbuffet in einem separaten Gastraum war sehr ausgiebig und vielfältig, hier ist ein Lob zu erwähnen.
Achtung:
In meinem Zimmer befanden sich Kugelkäfer (3 Stück) im Badezimmer, welche ich zuerst mal entsorgen musste. Leider ist dieses Ungeziefer (ähnelt einer vollgesogenen Zecke) in alten Fachwerkbauten oft vertreten doch nicht jedermanns Sache, denn der Ekelfaktor ist relativ hoch.
Name | Klosterhof Eggenreute |
Adresse |
Eggenreute 3, 88239 Wangen-Karsee |
Homepage | http://eggenreute.de/ |
Telefonnummer | 07506 9515480 |
Küche | gutbürgerliche Küche |
Qualität Essen | gut-sehr gut |
Preis - Leistung | gut |
persönlich getestet | 1x |
Beschreibung
Der Klosterhof in Eggenreute wurde mir von einem regional beheimaten Radfahrer empfohlen. Dieser Tipp bewahrheitete sich als wahrer Geheimtipp und der Klosterhof liegt einsam an einer Landstraße bei Karsee.
In diesem Landgasthof gibt es frisch zubereitete Gerichte mit regionalen Zutaten. Diese sind sorgfältig angerichtet und auch der Salat ist mit frisch gerösteten Croutons und gerösteten Kürbiskernen garniert.
Die Preise hierfür sind kein Schnäppchen (kleines Getränke ca. 3 Euro, Schnitzel mit Salat ca. 15 Euro) aber der Qualität angemessen.
Die Bedienung ist sehr freundlich und auf der Gartenterrasse hat man den Blick auf das Alpenvorland.
(Bilder per Klick vergrößerbar)
Name | Schwanen Memmingen |
Adresse |
Kalchstraße 27, 87700 Memmingen |
Homepage | http://www.zumschwanen-mm.de/ |
Telefonnummer | 08331 5231 |
Küche | italienische Küche, Balkangerichte sowie gutbürgerliche Gerichte |
Qualität Essen | gut |
Preis - Leistung | gut |
persönlich getestet | 1x |
Beschreibung
Der Schwanen in Memmingen bietet Balkan-Grillspezialitäten, italienische Gerichte sowie deutsche Küche (bayrische- und schwäbische Gerichte) an.
Die Portionen sind reichlich so vor allem die Grillplatten, welche ich am Nachbartisch sehen konnte. Ich persönlich habe mich als Radfahrer für eine Pizza entschieden, auch von dieser wurde ich sehr gut satt. Die Preise sind der Lage einer Stadt entsprechend, eine Pizza kostet ca. 9 Euro und ein großes Bier um die 3 Euro.
Für mich ist die umfangreiche Speisekarte schon fast ein wenig zu groß um alle Gerichte in guter bis sehr guter Qualität servieren zu können, jedoch war meine Pizza frisch zubereitet und hat auch gut geschmeckt, daher kann ich das Restaurant für hungrige Radfahrer jederzeit empfehlen.
Startpunkt am zweiten Tag ist Überlingen, hier folge ich erst einmal ein paar Kilometer dem Bodensee-Radweg
Das Ufer des Bodensees bei Überlingen am frühen Morgen
vernebelter Blick auf die Alpen auf der Schweizerischen Seite des Bodensees
Am frühen Morgen ist der Himmel am Bodensee zwischen Meersburg und Friedrichshafen noch bewölkt und grau. Leider wird sich dies im laufenden Tag auch nicht mehr groß ändern.
Nach dem staatlichen Weingut von Meersburg komme ich auf dem Bodenseeradweg auch an den Weinhängen vorbei, im Herbst hängen hier die reifen Trauben.
Blick über den Bodensee bei trüben Wetter, hier sind auch die Alpen kaum noch zu erkennen und die Hoffnung ist an diesem zweiten Tag noch groß, das sich das Wetter zum Positiven entwickelt.
Hier wird der berühmte Tettnanger Hopfen angebaut
Das Zentrum der historischen Altstadt von Tettnang, vor den Stadttoren wird hier auch der berühmte Tettnanger Aromahopfen angebaut.
Kurz vor Wangen im Allgäu mache ich in Baden Württemberg noch einmal Mittagspause in diesem schönen Landgasthof, dem "Klosterhof", immer empfehlenswert!
Der Blick auf die charakteristische Landschaft des Unterallgäus, viele grüne Wiesen und Seen, eine Hügellandschaft mit kleinen Landsträßchen und die Vielzahl an kleinen Dörfern mit der Kirche in der Ortsmitte.
Auch weiden hier auf den zahlreichen grünen Wiesen immer öfter Kühe und ich komme auch ab und dann mit dem Rad an einer Käserei vorbei, wo unter anderem auch der Allgäuer Emmentaler produziert wird.
Bei Illerbeuren überquere ich dann auch den Fluss Iller, leider ziehen hier dann auch die ersten richtig schwarze Wolken in der Ferne an diesem Tag auf.
Und aus diesen schwarzen Wolken braut sich relativ schnell ein Gewittersturm zusammen. Als es dann losprasselt, suche in einem Schuppen Unterstand.
Als die Blitze und das Donnern aufhörte, regnete es trotzdem weiter und ich beschloss, die letzten 10km bis Memmingen noch zu fahren und dort eine Unterkunft für den heutigen Tag zu suchen.