Allgemeines zum Sonnenschutz
Da man auf dem Fahrrad teilweise stundenlang der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, ist der Sonnenschutz der Haut vor der damit verbundenden UV-Strahlungsbelastung ein wichtiger Aspekt, diese Belastung möglichts gering zu halten oder zu vermeiden!
Der beste Sonnenschutz ist, die Sonnenstrahlung zu vermeiden, dann wird auch kein Sonnenschutz durch Sonnencremes nötig, dies kann auf zwei Arten erfolgen
Lässt sich dies nicht bewerkstelligen oder möchte man die Gesichtspartie vor Sonenstrahlung schützen und damit auch Folgen wie Sonennbrand oder Hautkrebs vermeiden, ist ein zusätzlicher Sonnenschutz in Form von Sonnencremes, Sonnenschutzsprays oder Sonnenschutzgels unumgehbar.
Im Bereich der Sonnenschutzmittel gibt es zwei Arten von Wirkprinzipien:
Im Laufe meiner Zeit als begeisterter Hobbyradfahrer (aber auch Wanderer oder Urlauber) habe ich viele verschiedene Sonneschutzcremes getestet und ausprobiert, der Sonneschutz war hier bei allen Produkten zuverlässig gegeben, doch leider gibt es hier auch einige negative Aspekte, welche die Verwendung unliebsam machen.
Vor allem das klebrige, fettige Gefühl der Schutzschicht ist an erster Stelle zu nennen, bei merklicher sportlicher Belastung mit Transpiration wird dieser Effekt noch verstärkt, Staub und fliegende Insekten werden beim Radfahren von den Hautpartien magisch angezogen und bleiben dort dauerhaft kleben.
Aber auch das starke Brennen bei versehentlichem Kontakt mit den Augen, die Weißfärbung von mineralischem Sonnenschutz oder die Reaktion mit der Kleidung und Ausrüstungsgegenständen (diese wird durch die Sonnenschutzcremes oft angegriffen) sind an dieser Stelle zu erwähnen.
Nachdem ich bis dato "Alltagssonnenschutz" in Form von herkömmlichen Sonnencremes angewendet habe, habe ich in den letzten fünf Jahren die drei folgenden alternative Varianten mit allen Vor- und Nachteilen getestet:
Die erste Alternative war ein Sonnenspray von Nivea Sun zum aufsprühen mit einem Pumpzerstäuber, welches in diversen Drogeriemärkten in Lichtschutzfaktor 30 & 50 erhältlich ist.
Ich stellte mir beim Kauf einen wasserähnliche Substanz vor, welche ich nach aufsprühen auf der Haut einfach mit den Händen verreiben kann und die anschließend einen unsichtbaren, nicht wahrnehmbaren Schutzfilm hinterlässt.
Leider wurden meine hohen erwartungen nicht erfüllt, der Inhalt lässt sich zwar mit dem Pumpzerstäuber leicht großflächig aufbringen, das Medium ist sehr dünnflüssig und riecht leicht nach Alkohol und Parfum.
Allerdings ist dieser chemische Sonnenschutz nach auftragen und einziehen in der Haut noch deutlich spürbar, sobald man zu schwitzen anfängt, hat man einen sehr klebrigen, glänzenden Film auf der Haut, an dem Staub und Fluginsekten beim Radfahren kleben bleiben.
Das Sonnenschutzspray brennt extrem in den Augen und Weichteile aus Kunststoff, wie z.B. Lenkergriffe, weiche Schutzbügel an Sportbrillen oder elastische Bünde an Radkleidung, werden von dem Sonnenschutzspray angegriffen bzw. lösen diese teilweise an!
Das Spray muss relativ mühevoll von der Haut unter der Dusche entfernt werden.
Vorteilhaft ist der moderate Preis sowie die breite Verfügbarkeit!
Vorteile:
Nachteile:
Meine zweite Alternative nach dem Sonnenschutzspray mit vielen chemischen Inhaltsstoffen, war der Griff zur Naturkosmetik in Bio-Qualität!
Ich entschied mich hier für eine Sonnencreme von der Eigenmarke "Alterra" der Rossmann-Drogeriekette.
Die Bio-Sonnencreme enthält nur natürliche Zutanen und Substanzen, der Sonnenschutz beruht auf physikalische Weise mit Hilfe von Titandioxid.
Die Sonnencreme hat einen angenehmen Geruch und brennt nicht in den Augen.
Allerdings lässt sie sich nur sehr schwer aufbringen und ein Weißstich bleibt auf der Haut zurück. Dieser besteht aus den Titandioxid Partikel, welche ebenfalls von der Lebensmittelindustrie als weißfärbender Zusatzstoff verwendet wird.
Diese weiß färbende Eigenschaft ist leider das große Manko der Sonnencreme aus dem Bereich der Naturkosmetik, alle Gegenstände, welche mit der Creme oder Rückstände in Kontakt kommen, werden ebenfalls weiß gefärbt, egal ob Lenkergriffe, Packtaschen, Radkleidung, Lenkertasche oder Trinkflaschen!
Beim schwitzen verhält sich die Sonnencreme nicht viel anders, wie direkt nach dem Einziehen, man hat ständig einen leicht fettigen Schutzfilm auf der Haut.
Das Abwaschen der Sonnencreme ist ebenfalls relativ mühselig, dafür ist sie relativ preiswert, brennt nicht in den Augen und riecht angenehm.
Achtung:
Seit einigen Jahren stehen die Titandioxid-Nanopartikel (welche in der Naturkosmetik eingesetzt werden) leider im Verdacht, krebserregend bzw. mutierend sein zu können, da sie auf Grund der sehr geringen Größe in das Zellinnere gelangen können. Daher sind diese in einigen Ländern, wie z.B. in Frankreich, nicht mehr im Lebensmittelbereich zugelassen, ein EU-weites Verbot für den Lebensmittelbereich ist aktuell in der Diskussion.
Vorteile:
Nachteile:
Im Jahr 2021 habe ich nach einem transparenten Sonnenschutzgel recherchiert und bin dabei auf den Hersteller Cetaphil gekommen, welcher die Sensitive-Gel-Creme anbietet.
Diese soll speziell mit der fettfreien und duftstofffreien Formel für Allergiker geeignet sein, welche gegen diese Inhaltsstoffe empfindlich reagieren.
Somit habe ich mir diese, relativ teure Sonnencreme, im Mai 2021 bestellt und im Juni 2021 zum ersten mal getestet.
Das Sonnenschutz-Gel von Cetaphil ist kein transparentes Gel, wie man es sich klassisch vorstellt, sondern erinnert eher an eine gelb-weiße Sonnencreme. Aber die Sensitive Gel-Creme lässt sich etrem leicht auftragen, riecht überhaupt nicht und zieht sofort in die Haut ein.
Nach ca. fünf Minuten spürt man nur noch einen leichten Film auf der Haut, ähnlich angetrochnetem Schweiß, das ganze fühlt sich fettfrei an und die Haut glänzt nur ganz leicht.
Beim schwitzen bleibt das Sonnengel ebenfalls sehr gut in der Haut und das klebrige Gefühl ist eher dem von starkem Schweiß, welcher leicht angetrocknet ist.
Die Sonnencreme brennt leicht in den Augen und lässt sich ebenfalls nur schwer wieder beim Duschen entfernen.
Die Inhaltsstoffe sind UV-Blocker chemischer Art wie Octinoxat und Oxybenzon, daher ist diese Creme auf Grund der korallenschädlichen Wirkung in einigen Ländern nicht zugelassen.
Preislich liegt die Sonnencreme im oberen Bereich, für eine große Tube mit 200ml (diese hält aber auch sehr lange) habe ich ca. 20E im Angebot bezahlt.
Vorteile:
Nachteile:
Alle drei Sonnenschutzmoittel haben bezüglich des Sonnenschutzes die volle Wirksamkeit gehabt, alle unterschiedlichen Formen haben meine Haut sehr gut vor einem Sonnenbrand auch während einer langen Tagestour geschützt!
Das größte körperliche Wohlbefinden hatte ich mit der Naturkosmetik, einfach auf Grund der natürlichen Inhaltsstoffen, des angenehmen Geruchs und das die Sonnencreme nicht im Auge brannte!
Allerdings war die weiß färbende Eingenschaft der Sonnencreme extrem lästig, meine schwarze Packtaschen haben immer noch weiße Fingerabdrücke, so auch meine Lenkergriffe! Außderdem bleibt die Sonnecreme vom auftragen an bis zum abwaschen unter der Dusche relativ fettig und klebrig, der Ideale Magnet für Staub und Fluginsekten.
Das Sonneschutzspray von Nivea war am unangenehmsten bei der Verwendung, man konnte die chemischen Inhaltstoffe förmlich spüren, es brannte sehr in den Augen und war ebenfalls extrem klebrig, vor allem wenn man stark transpiriert!
Die Sensitive Gel-Creme von Cetaphil stellt für mich (Stand 2021) der bestmögliche Kompromiss aus aktivem Sonnenschutz dar, welcher möglichst wenig wahrnehmbar ist und sich während der Radtour im Hintergrund hält, vor allem der stark klebrige Effekt beim schwitzen ist hier sehr gering.
Dafür nehme ich allerdings den Kompromis der chemischer Inhaltsstsoffe in Kauf, glücklicherweise enthält die Sonnencreme nicht noch Duftstoffe und brennt auch nur wenig in den Augen beim versehentlichen Kontakt.
Letztendlich versuche ich Radtouren an weniger sonnigen Tagen oder zur Abendzeit zu fahren oder die Haut nach Möglichkeit mit langer Radkleidung zu schützen, so dass ich nur an einer möglichst geringen Anzahl von Tagen auf Sonnenschutzcreme angewiesen bin!